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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Prüfanforderungen im Gewerk Elektrotechnik

Facility Management: Elektrotechnik » Betrieb » Prüfungen

Verständnis von Prüfanforderungen im Gewerk Elektrotechnik im Facility Management

Verständnis von Prüfanforderungen im Gewerk Elektrotechnik im Facility Management

Im Facility Management sind Prüfanforderungen im Gewerk Elektrotechnik zentral für die Sicherheit, Verfügbarkeit und Gesetzeskonformität elektrischer Anlagen. Gemäß BetrSichV, DGUV Vorschrift 3 und DIN VDE 0105-100 sind regelmäßige Prüfungen an Schaltanlagen, Steckdosen, Leitungen und Notstromsystemen durchzuführen. Diese Prüfungen erfolgen durch Elektrofachkräfte oder befähigte Personen. Eine systematische Prüfplanung sichert den störungsfreien Betrieb, minimiert Haftungsrisiken und gewährleistet die Einhaltung betrieblicher SLA- und XLA-Ziele in komplexen Gebäudestrukturen.

Es ist das Ziel, die sichere, gesetzeskonforme und risikoorientierte Durchführung elektrotechnischer Prüfungen nach deutschem und europäischem Recht sicherzustellen. In Industrieanlagen sind diese Prüfungen entscheidend, um Risiken wie Stromschläge, Brandgefahr oder Produktionsausfälle zu minimieren – und gleichzeitig die Betreiberverantwortung gemäß deutschem Recht abzusichern.

Elektrotechnische Prüfungen sind in deutschen Industrieanlagen rechtlich zwingend und sicherheitstechnisch unverzichtbar. Dieses Fachkonzept gewährleistet ein risikoorientiertes, normenkonformes und digital unterstütztes Prüfmanagement. Die Einbindung von DIN-/VDE-Normen, digitaler Nachweisführung und klarer Verantwortungsstruktur ermöglicht rechtssicheren, wirtschaftlichen und nutzerzentrierten Betrieb. Durch KPI-, SLA- und XLA-gestützte Steuerung werden Inspektionsprozesse messbar, auditierbar und kontinuierlich optimierbar.

Rechtsgrundlagen, Prüffristen und Zuständigkeiten übersichtlich erfassen

Definition: Elektrotechnische Prüfung

  • Erstprüfung vor der Inbetriebnahme (z. B. bei neuen oder umgebauten Anlagen)

  • Wiederholungsprüfung in festen Intervallen zur Sicherstellung des Soll-Zustands

  • Ereignisbezogene Prüfung nach Störungen, Schäden oder Umbauten

Ziel ist der Nachweis der elektrischen Sicherheit, der Funktionsfähigkeit sowie der Rechtskonformität gemäß deutschem Vorschriftenrahmen.

Nicht delegierbare Betreiberpflichten

  • Sicherstellung der Rechtskonformität elektrischer Anlagen gemäß BetrSichV

  • Durchführung und Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung (nach TRBS 1111)

  • Gewährleistung, dass nur befähigte Personen Prüfungen durchführen (gemäß TRBS 1203)

  • Prüfberichte prüfen, Maßnahmen ableiten und freigeben

  • Dokumentation und Archivierung der Ergebnisse für Audits und Nachweispflichten

Delegierbare Pflichten

  • Ausführung der Prüfungen durch befähigte Personen oder zertifizierte Dienstleister

  • Erstellung von Prüfprotokollen und Maßnahmenempfehlungen

  • Pflege des Fristenmanagements in CAFM- oder BMS-Systemen

  • Durchführung technischer Messungen: Isolationswiderstand, RCD-Funktion, Schleifenimpedanz

  • Installation und Betrieb von Sensorik zur Zustandsüberwachung (z. B. Leckstrom)

Rechtsrahmen (Deutschland – Industrieanwendung)

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

  • DGUV Vorschrift 3 – Unfallverhütungsvorschrift für elektrische Anlagen

  • Energieeffizienzgesetz (EnEfG) – für energieintensive Verbraucher

  • Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) – bei Einsatz intelligenter Messsysteme

  • TRBS 1201 / 1201-4 / 1111 – Technische Regeln für Betriebssicherheit

  • ISO 50001 – Energiemanagementsysteme (bei Zertifizierung)

  • EN ISO 12100 – Risikobeurteilung für elektrische Maschinen

Technische Normen und Standards (Deutschland / EU – Industrie)

Norm

Anwendungsbereich

DIN VDE 0100-600

Erstprüfung von Niederspannungsanlagen

DIN VDE 0105-100

Betrieb und Wiederholungsprüfungen elektrischer Anlagen

DIN VDE 0701-0702

Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel

DIN EN 60204-1 / EN IEC 60204-1

Elektrische Ausrüstung von Maschinen

IEC 61439

Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen

DIN EN 50678 / 50699

Automatisierte Wiederholungsprüfungen für Geräte

DIN EN 50110-1

Betrieb elektrischer Anlagen (EU-harmonisiert)

Prüfobjekte und Prüfintervalle (Industrie-Kontext)

Prüfobjekt

Prüfart

Intervall

Prüfinhalte

Hauptverteilung Niederspannung

Wiederholungsprüfung

Alle 4 Jahre

Sichtkontrolle, Isolationsprüfung, Funktionsprüfung

Unterverteilungen

Wiederholungsprüfung

Alle 4 Jahre

Schutzleiterprüfung, RCD-Funktion, Kennzeichnung

Ortsveränderliche Geräte

Prüfung nach VDE 0701-0702

Alle 6–12 Monate

Sichtprüfung, Isolations- und Leckstrommessung

USV-Anlagen

Wiederholungsprüfung

Jährlich

Batteriezustand, Umschaltzeit, Alarmfunktionen

Ladeinfrastruktur E-Mobilität

Wiederholungsprüfung

Jährlich

Schutzleiter, Isolationsprüfung, Funktionstest

Maschinen & Schaltschränke

Erst- oder Wiederholungsprüfung

Alle 2–4 Jahre

Not-Aus, Anschlussprüfung, Leckstrommessung

Nutzungsspezifische Prüfanforderungen

Nutzungstyp

Besonderheiten

Industrieanlagen

Prüfung unter Produktionsbedingungen, Lichtbogenschutz, ggf. Schaltberechtigungen erforderlich

Verwaltung

Prüfmanagement für Bürogeräte, Integration ins CAFM/BMS

Betriebsgastronomie

Prüfung wärmeerzeugender Geräte, HACCP-relevante Prüfungen

Hochregallager

Prüfung der Notbeleuchtung, Fördertechnik, Ladebereiche für Flurförderzeuge

Mobility Hub

PV-Einspeisung, Ladesäulenprüfung, Außenbeleuchtungssysteme

Digitalisierung & Nachweisführung

  • CAFM-gestütztes Prüfmanagement inkl. Fristenüberwachung

  • Digitale Prüfprotokolle mit Fotodokumentation

  • QR-Code-Kennzeichnung von prüfpflichtigen Objekten

  • Dashboards zur Visualisierung von Mängeln, Fristen und Prüfstatus

  • Sensorische Zustandsüberwachung (z. B. Leckstromüberwachung)

  • Exportfunktionen für ISO-50001-konforme Dokumentation

Key Performance Indicators (KPI)

KPI

Zielwert

Intervall

Einhaltung von Prüffristen

≥ 98 %

Monatlich

Bestehensquote der Prüfungen

≥ 95 %

Quartalsweise

Kritische Mängel pro 10 Anlagen

< 1

Halbjährlich

Zeit bis zur Maßnahmenumsetzung

≤ 48 h (bei kritischen Mängeln)

Laufend

Service Level Agreements (SLA)

Leistung

Reaktionszeit

Umsetzung

Prüfung ortsfester Anlagen

≤ 5 AT

Vor-Ort + Dokumentation

Prüfung ortsveränderlicher Geräte

≤ 3 AT

Vor-Ort-Service

Bereitstellung des Prüfberichts

≤ 48h nach Prüfung

Digital

Eskalation bei Mangel Kategorie A

Sofort

Meldung ≤ 4h an Betriebsleitung

Experience Level Agreements (XLA)

Nutzerfaktor

Zielwert

Verständlichkeit der Prüfberichte

≥ 90 % Zustimmung durch Technikerleitung

Transparenz der Risikobewertung

≥ 85 % positiv bewertet

Vertrauen in Prüfqualität & Rückverfolgbarkeit

≥ 90 % Zustimmung durch Betreiber